Landwirtschaft heute, 21.12.1975: Obwohl Kulturland in der Schweiz knapp ist, kennen wir doch auch ein Brachland-Problem. Einen Modellfall hierfür stellt die Tessiner Gemeinde Curio im Malcantone dar. Vor hundert Jahren wurden in Curio etwa ein Drittel des Gemeindeareals landwirtschaftlich genutzt. Damals zählte man über hundert Viehhalter. Heute gibt es nur noch einen Viehhalter und Bauer. Die landwirtschaftliche Nutzfläche hat um 87% abgenommen und die Bevölkerungszahl ist von 450 auf 250 gesunken. Der Gemeindepräsident, der Pfarrer, der letzte Käser und andere schildern, wie es früher gewesen und wie es zur Brachlegung gekommen ist. Kann die Entwicklung aufgehalten werden? Lassen sich die brachliegenden Flächen, die versteppen und verwalden, wieder kultivieren? Dr. Ernst W. Alther sieht zwar eine Chance, aber eine Patentlösung gibt es angesichts der allgemeinen Umstände wohl nicht